Dem Einen oder der Anderen dürfte es bereits aufgefallen sein: die „Villa“, das Backsteingebäude auf der Brache, ist ein gutes Stück kürzer geworden. Warum? Und wie geht es jetzt weiter?Eigentlich hatten wir als Urbane Nachbarschaft und die Aktiven des Freiimfelde e.V. gehofft, dass das Gebäude noch etwas länger erhalten bliebe. In ein paar Jahren, so hatten wir alle gehofft, könnten wir vielleicht ein gutes Konzept entwickeln wie und wozu die Villa dauerhaft genutzt werden würde. Denn auch das war klar: eine Sanierung würde teuer, und das lohnt sich nur wenn klar ist was damit passiert. Einige Ideen, zum Beispiel ein Café oder ein Vereinslokal, hatten wir sogar schon durchgespielt. Aber dabei wurde auch klar dass ein Café Schwierigkeiten haben würde, in unserem doch eher kleinen Viertel ohne Laufkundschaft überleben zu können.
All das wurde hinfällig, als am Pfingstsamstag mehrere Reihen Ziegelsteine herunterkrachten. Ab da musste es schnell gehen, denn so schön das Gebäude auch war: ein Verletzungsrisiko darf davon nicht ausgehen. Wäre jemand unter diesen Ziegeln gestanden, er/sie wäre jetzt tot!
Wir mussten das Gebäude also zügig auf einen Punkt zurückbauen, der „standsicher“ ist, von dem also keinerlei Gefahr mehr ausgeht. Es wurde sogar kurz überlegt, ob man nur Dach und Innenwände herausnimmt, so dass die Außenwände stehen bleiben und das Haus zumindest optisch erhalten bleibt – immerhin ist es eines der letzten Häuser mit der für das Viertel früher üblichen Backsteinfassade!
Aber diese Lösung wäre zu teuer gewesen. Auch wenn es nicht so wirken mag: eine „einfache“ Mauer ist ein ziemlich komplexes Bauwerk, vor allem wenn sie keine Abstützung mehr hat. Normalerweise stützt sich ein Haus durch seine Innenwände selbst ab. Aber diese Innenwände mussten wir ja rausnehmen, da sie sonst ohne Dach sehr schnell verfallen wären. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, einen Stahlwürfel hinter die Fassade zustellen, der die Außenwände stützt – eine sehr teure Lösung, die zudem nicht schnell genug umzusetzen gewesen wäre.
Letztlich haben wir uns entschieden, das Haus auf den Punkt zurück zu bauen den Sie heute sehen; die Außenwände des Erdgeschosses bleiben auch weiterhin erhalten. In der nächsten Zeit werden wir uns nun gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern überlegen, was wir mit der neu geschaffenen Fläche anfangen wollen: vielleicht eine Bühne? Ein Amphitheater? (einen Swimmingpool? 🙂
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